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SEPA - Single Euro Payments Area

SEPA Initiative

SEPA - eine Initiative der EU

Der einheitliche Euro-Zahlungsverkehrsraum (Single Euro Payments Area, SEPA) ist eine Initiative der Europäischen Union (EU) zur Integration des Zahlungsverkehrs mit dem Ziel, elektronische Euro-Zahlungen in Europa zu harmonisieren.

Die Einführung des Euro als offizielle Währung mehrerer EU-Länder war erst der Anfang der Harmonisierung des Zahlungsverkehrs. Um einen echten einheitlichen Währungsmarkt - eine der Komponenten des europäischen Binnenmarktes - zu schaffen, starteten die EU-Behörden in Zusammenarbeit mit dem EPC das SEPA-Projekt. Das EPC vertritt die Zahlungsdienstleister (Payment Service Provider, PSP) in Bezug auf Zahlungsangelegenheiten und ist nicht Teil des institutionellen Rahmens der EU.

Eine wichtige Errungenschaft von SEPA ist die Schaffung von vier Euro-Zahlungsverfahren durch das EPC:

Überweisungsverfahren

  • SEPA Credit Transfer (SCT)
  • SEPA Instant Credit Transfer (SCT Inst)

Lastschriftverfahren

  • SEPA Direct Debit Core (SDD Core)
  • SEPA Direct Debit Business-to-Business (SDD B2B)

Die SEPA-Überweisungs- und SEPA-Lastschriftverfahren integrierten die Vielzahl der bestehenden nationalen Euro-Überweisungs- und Euro-Lastschriftverfahren in ein einziges Euro-Zahlungssystem und werden nun für alle Euro-Überweisungen und -Lastschriften in den am SEPA-Projekt teilnehmenden Ländern verwendet. Der geografische Anwendungsbereich der SEPA-Verfahren umfasst derzeit die 27 EU-Mitgliedstaaten sowie das Vereinigte Königreich, Island, Norwegen, Liechtenstein, die Schweiz, Monaco und San Marino.

Das SCT-Inst-Verfahren, welches optional ist, bietet eine europaweite Lösung für Euro-Sofortzahlungen an.

SEPA Logo

SEPA Logo

Euro Zahlungen innerhalb des SEPA Raumes

SEPA ist eine Initiative der Europäischen Union (EU). SEPA steht für „Single Euro Payments Area“ und bezeichnet einen einheitlichen europäischen Zahlungsverkehrsraum. Innerhalb dieses einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraum werden alle bargeldlosen Euro-Zahlungen wie inländische Zahlungen behandelt.

Das European Payments Council (EPC) entwickelt u.a. die Verfahren für SEPA-Überweisungen und SEPA-Lastschriften. Es ist das Koordinations- und Entscheidungsgremium der europäischen Bankenindustrie für den Zahlungsverkehr.

Die Schweiz ist seit 2006 Teil des SEPA-Raums. Schweizer Finanzinstitute welche SEPA-Überweisungen und/oder SEPA-Lastschriften abwickeln wollen, müssen eine Vereinbarung (Adherence Agreement) mit dem EPC unterzeichnen, sich an die standardisierten und für alle Teilnehmerländer verbindlichen SEPA-Verfahren halten und die im Euro-Zahlungsraum geltenden Wettbewerbsbedingungen einhalten. Schweizer Banken welche Euro-Zahlungen abwickeln sind zwar an die EPC-Regelwerke gebunden, nicht aber an die EU-Verordnungen und -Richtlinien.

Der SEPA-Raum

SEPA-Raum besteht aus 36 Ländern:

Der SEPA-Raum

Der SEPA Raum

27 EU-Staaten (blau auf Karte)

Belgien
EU, EWR
Bulgarien
EU, EWR
Dänemark
EU, EWR
Deutschland
EU, EWR
Estland
EU, EWR
Finnland
EU, EWR
Frankreich
EU, EWR
Griechenland
EU, EWR
Irland
EU, EWR
Italien
EU, EWR
Kroatien
EU, EWR
Lettland
EU, EWR
Litauen
EU, EWR
Luxemburg
EU, EWR
Malta
EU, EWR
Niederlande
EU, EWR
Österreich
EU, EWR
Polen
EU, EWR
Portugal
EU, EWR
Rumänien
EU, EWR
Schweden
EU, EWR
Slowakei
EU, EWR
Slowenien
EU, EWR
Spanien
EU, EWR
Tschechien
EU, EWR
Ungarn
EU, EWR
Zypern
EU, EWR

4 EFTA-Länder (rot)

Island
EFTA, EWR
Liechtenstein
EFTA, EWR
Norwegen
EFTA, EWR
Schweiz
EFTA

Sowie die 5 Länder (rot)

Vereinigtes Königsreich
Monaco
Andorra
San Marino
Vatinkanstadt

EU = Europäische Union

EWR = Europäischer Wirtschaftsraum

EFTA = Europäische Freihandelsassoziation

SEPA Zahlungsverkehr Statistik

SEPA Transaktionen, 2019, in Millionen
Quelle: ECB

Die Zahlungsstatistik bezieht sich auf das Total von SEPA-Transaktionen im Jahr 2019 und wurden von von der Europäischen Zentralbank veröffentlicht.

SEPA-Zahlungsverfahren

Ein Zahlungsverfahren ist eine Reihe von Regeln, die die Banken vereinbart haben, um Transaktionen über ein bestimmtes Zahlungsinstrument (wie Überweisung, Lastschrift, Karte usw.) auszuführen. Es unterscheidet sich von einem Zahlungssystem, bei dem es sich um eine technische Infrastruktur handelt, die Transaktionen im Einklang mit den in einem Zahlungsverfahren festgelegten Regeln abwickelt.

Diese Verfahren tragen zur Schaffung eines einheitlichen Euro-Zahlungsmarktes in Europa bei, indem sie es den Verbrauchern ermöglichen, mit nur einem Zahlungskonto Euro-Überweisungen und -Lastschriften nicht nur in ihrem eigenen Land, sondern auch im ganzen SEPA-Raum - einem Gebiet, das grösser ist als die Europäische Union.

Die SEPA-Zahlungsverfahren des EPC enthalten die allgemeinen Regeln, die harmonisierte Überweisungen und Lastschriften ermöglichen. Sie geben aber auch Banken die Möglichkeit, weitere Dienstleistungen ihrer Wahl zusätzlich zu den eigentlichen Zahlungsprodukten anzubieten, um spezifische Kundenbedürfnisse zu erfüllen.

Der EPC hat vier verschiedene Verfahren geschaffen:

  1. Das Verfahren der SEPA-Überweisung (SCT)
  2. Das Verfahren SEPA Instant Credit Transfer (SCT Inst)
  3. Das SEPA Direct Debit (SDD) Verfahren Core (SDD Core)
  4. Das SEPA Direct Debit (SDD) Verfahren Business-to-Business (SDD B2B)

Aufgrund der SEPA-Verordnung sind die Verfahren SCT und SDD Core für alle Banken, die Euro-Überweisungen und -Lastschriften im Europäischen Wirtschaftsraum anbieten, verbindlich. Die Verfahren SCT Inst und SDD B2B sind optional: Den Banken steht es frei, Dienstleistungen auf der Grundlage dieser Verfahren anzubieten.

Die EPC-Regelwerke für SEPA-Zahlungsverfahren sind auf der EPC-Website öffentlich zugänglich. Banken, die sie nutzen möchten, müssen sich jedoch formell an die Verfahren halten und eine jährliche Gebühr für die Teilnahme am SEPA-Zahlungsverkehrsverfahren entrichten. Für die Teilnahme an den SEPA-Zahlungsverfahren des EPC ist keine Mitgliedschaft im EPC erforderlich.


Externe Webseiten:


Dokumentation des SEPA-Standards

Die vollständigen Datenanforderungen des SEPA-Schemas sind nach den folgenden Datenmodellebenen klassifizierbar:

  • Die Geschäftsprozessebene, in der die Geschäftsregeln und -anforderungen definiert und die zugehörigen Datenelemente spezifiziert werden.
  • Die logische Datenebene, die die detaillierten Datensätze und Attribute und ihre Beziehungen untereinander spezifiziert.
  • Die physische Datenebene, die die Darstellung von Daten in elektronischen Dokumentenformaten und Nachrichten spezifiziert.

Die   Rulebooks  konzentrieren sich auf die Geschäftsprozessebene und entsprechende Elemente der logischen Datenebene. Die Richtlinien zur Implementierung des SEPA-Überweisungsverfahrens sind in den  Implementation Guidelines  dokumentiert.

Der SEPA Standard

Dokumente des SEPA Standards

SEPA Schema Rulebooks

Die SEPA Schema-Rulebooks beinhalten eine Reihe von Regeln, Praktiken und Standards zur Erreichung der Interoperabilität für die Bereitstellung und den Betrieb eines auf Interbankenebene vereinbarten SEPA-Zahlungsinstruments. Die Ziele der Regelwerke sind:

  • Die Hauptquelle für die Definition der Regeln und Verpflichtungen des Schemas zu sein.
  • Bereitstellung massgeblicher Informationen für Teilnehmer und andere relevante Parteien über die Funktionsweise des Schemas.
  • Beteiligten wie Teilnehmern, Clearing- und Abwicklungsmechanismen ("CSMs") und Technologielieferanten relevante Informationen zur Verfügung zu stellen, um die Entwicklung und betriebliche Aktivitäten zu unterstützen.

Das Regelwerk konzentriert sich in erster Linie darauf, die geschäftlichen Anforderungen und Interbankenregeln für den Betrieb des Schemas darzulegen.

Die SEPA Dokumentationen

Der SEPA-Standard ist in 6 Rulebooks und 11 Implementation Guidelines auf über 3'000 Seiten präziese Dokumentiert.

SEPA Credit Transfer (SCT)

SCT Instant (SCT Inst)

SEPA Direct Debit Core (SDD Core)

SEPA Direct Debit B2B (SDD B2B)

SEPA Proxy Lookup (SPL)

SEPA Request-to-Pay (SRTP)

SEPA Implementation Guidelines

Die Implementation Guidelines, die die Regeln für die Implementierung der Überweisungsstandards ISO 20022 XML festlegen, stellen verbindliche Ergänzungen zum Rulebook dar und sind als sich ergänzende Dokumente verfügbar:

  • Richtlinien bezüglich der Interbanken-Nachrichten
  • Richtlinien bezüglich der Kunde-zu-Bank-Nachrichten

SEPA Adherence Agreements

Die von den SEPA-Teilnehmern zu unterzeichnenden Adherence Agreements binden die Teilnehmer an die Bestimmungen des jeweils dazugehörigen Schema Rulebooks. Das Rulebook und das Adherence Agreement bilden zusammen einen multilateralen Vertrag zwischen den Teilnehmern und dem EPC. Die Regeln und Verfahren für die Beantragung der Teilnahme am Schema sind in den SEPA Payment Scheme Management Rules festgelegt.

Die SEPA Scheme Adherence Packs enthalten die auszufüllenden und zu unterzeichnenden Dokumente zur Einhaltung der Schemas:

  • Die Anerkennungsvereinbarung, die die wichtigsten vom Antragsteller eingereichten Informationen zusammenfasst und die Teilnahme des Antragstellers formalisiert.
  • Das Informationsdokument zum Zeitplan, in dem der Antragsteller seine Kontaktdaten, das voraussichtliche Erreichbarkeitsdatum und Einzelheiten zur Rechnungsstellung angibt.
  • Das Rechtsgutachten, unterzeichnet von einem internen oder externen Rechtsberater des Antragstellers.

Anzahl Seiten der SEPA Rulebooks und Implementation Guidelines
Quelle: EPC

Der SEPA-Standard ist in 6 Rulebooks und 11 Implementation Guidelines auf über 3'000 Seiten präziese Dokumentiert. Auch ohne das ausserordentlich grosse SRTP-Rulebook mit seinen weit über 1'000 Seiten sind es immernoch 1'978 Seiten auf denen die SEPA Überweisungs- und Laschtschriftenverfahen dokumentiert sind.

Die Schweiz ist Teil des SEPA-Raums

Seit dem Jahr 2006 ist die Schweiz ein SEPA-Mitgliedsland. Jedes schweizer Finanzinstitut, das an den SEPA-Verfahren teilnehmen möchte, muss mit dem Europäischen Payment Council (EPC) eine Vereinbarung (Adherence Agreement) unterzeichnen und sich vorbehaltlos an die SEPA-Regelwerke halten.

Im Auftrag des Finanzplatzes Schweiz unterstützt SIX Interbank Clearing in ihrer Rolle als National Adherence Support Organisation (NASO) die Schweizer Finanzinstitute in den administrativen Fragen und begleitet den Anmeldeprozess.


Externe Webseiten:


SEPA Timelines

Der einheitliche Euro-Zahlungsverkehrsraum (SEPA) ist eine Initiative der Europäischen Union (EU) zur Harmonisierung des Euro-Zahlungsverkehrs. Der folgende Zeitplan zeigt die wichtigsten Meilensteine dieses laufenden Projekts.


Externe Webseiten:


SEPA Timeline

SEPA Timelines